Stop Glyphosat - Wir gehen vor Gericht und brauchen Ihre Hilfe

In diesem Newsletter: NGOs ziehen vor den Europäischen Gerichtshof, um gegen die Entscheidung der EU-Kommission zur Wiederzulassung von Glyphosat zu kämpfen, große Niederlage für Bayer-Monsanto in den USA und gute Nachrichten in Frankreich für die Whistleblowerin Valérie Murat.

Die Europäische Kommission hat Glyphosat im Alleingang für weitere 10 Jahre zugelassen. Eine Katastrophe für Gesundheit, Artenvielfalt, Boden und Gewässer. Viele unabhängige wissenschaftliche Studien liefern starke Hinweise auf große Risiken für Umwelt und Gesundheit durch Glyphosat. Die erneute Zulassung des Pestizid-Wirkstoffs ist ein Verstoß gegen das EU-Pestizidgesetz, das besagt, dass Gesundheit und Umwelt an erster Stelle stehen müssen. Im Falle erheblicher Zweifel ist das Vorsorgeprinzip anzuwenden.

Deshalb wird PAN Europe, das Pestizid-Aktions-Netzwerk Europa, diese Entscheidung der EU-Kommission gemeinsam mit unseren Mitgliedern Générations Futures, GLOBAL 2000 – Friends of the Earth Austria, PAN Germany und PAN Netherlands vor Gericht anfechten.

Sie werden dieses rechtliche Verfahren einleiten, weil:

  • Wir sind Spezialist:innen für die Gefahren und Risiken von Pestiziden, die Vorschriften und das EU-Pestizidrecht.
  • Wir arbeiten in einem Netzwerk von renommierten wissenschaftlichen Expert:innen.
  • Wir arbeiten mit einem engagierten und spezialisierten Team von Anwält:innen.
  • Wir haben Lücken zwischen dem Pestizidgesetz und seiner Umsetzung durch Behörden wie EFSA und ECHA sowie durch die nationalen Institutionen aufgedeckt.
  • Wir haben bereits wichtige Fälle vor dem EU-Gerichtshof verhandelt und gewonnen.

Es wird ein hartes Gerichtsverfahren werden, denn es steht viel auf dem Spiel. Glyphosat ist das meistverkaufte Herbizid weltweit und das Aushängeschild der industriellen Landwirtschaft. Bayer/Monsanto und andere Hersteller werden sich in diesem Gerichtsverfahren auf die Seite der Europäischen Kommission stellen. Sie haben dies schon einmal getan. Wir und unsere Anwälte werden es also mit einer Reihe von extrem gut finanzierten Gegnern zu tun haben. Das wird PAN Europe und unsere Partner-Organisationen nicht aufhalten, denn wir sind gut vorbereitet und wissen, dass die Wissenschaft und das EU-Pestizidgesetz auf unserer Seite sind.

Das Gerichtsverfahren bringt jedoch einen erheblichen Aufwand an Arbeit und Ressourcen für unsere Expert:innen und Anwälte. Deshalb brauchen wir Ihre Hilfe, um diesen Fall zum Erfolg zu führen. Für unsere Gesundheit, unsere Artenvielfalt, unsere Böden, unser Wasser und für eine gesunde Zukunft für unsere Kinder, Enkelkinder und die kommenden Generationen.

Bitte spenden Sie!


Kein neues Gesetz zur Pestizidreduktion

Die Mehrheit des Europäischen Parlaments hat am 22. November gegen den Gesetzesvorschlag zur Halbierung von Einsatz und Risiko von Pestiziden gestimmt. Kein Umweltschutz, kein zusätzlicher Schutz der Gesundheit der Bäuer:innen und Bürger:innen vor gefährlichen Pestiziden. Die meisten konservativen, liberalen und rechtsextremen EU-Abgeordneten sowie einige sozialdemokratische Abgeordnete hörten auf die Lobby der chemischen Industrie. Sie haben den Vorschlag erheblich abgeschwächt: Sie wollten die Reduzierung von Pestiziden unverbindlich machen, die Zielvorgaben herabsetzen, die Verpflichtung zur Verwendung von Alternativen zur Vermeidung des Pestizideinsatzes streichen, die Vorschriften für sensible Gebiete abschwächen und keine ernsthaften Pufferzonen bei der Anwendung von Pestiziden einschließen. Der endgültige Vorschlag war so schwach, dass er es nicht geschafft hat.

Bildnachweis: Lighting the way towards a #PesticideFreeEU - (c) The Left/Quentin Hugo


Neuerlich verlorene Verfahren für Bayer-Monsanto in den USA

Bayer-Monsanto wurde von einem Geschworenengericht in Missouri zur Zahlung von 1,56 Milliarden Dollar an vier Kläger:innen verurteilt. Die Geschworenen erklärten, Roundup habe Krebs verursacht. Dies ist das vierte Urteil in ähnlichen Fällen in Folge.

Die Geschworenen in Cole County, Missouri, befanden den Bayer-Geschäftsbereich Monsanto für haftbar wegen Fahrlässigkeit, Konstruktionsmängeln und unterlassener Warnung vor den potenziellen Gefahren der Verwendung von Roundup. Den Opfern wurden insgesamt 61,1 Millionen Dollar Entschädigungszahlungen und jeweils 500 Millionen Dollar Strafschadenersatz zugesprochen. Bei ihnen wurde ein Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert, das durch die Verwendung von Roundup auf dem Grundstück ihrer Familie verursacht wurde. Der Ehefrau eines der Opfer wurden 100.000 Dollar für den Schaden zugesprochen, den sie durch die Krankheit ihres Mannes erlitten hat.

Dieses Urteil folgt direkt auf das Verfahren eines kalifornischen Geschworenengerichts, das einem Opfer, bei dem im Alter von 51 Jahren eine Form des Non-Hodgkin-Lymphoms diagnostiziert wurde, 332 Millionen Dollar zusprach. Dabei handelt es sich um 7 Millionen Dollar Entschädigungszahlungen und 325 Millionen Dollar Strafschadensersatz. Eine Woche zuvor hatte ein Geschworenengericht in Philadelphia einem Opfer 25 Millionen Dollar plus 150 Millionen Dollar Strafschadenersatz zugesprochen. Und ein weiteres Opfer erhielt 1,25 Millionen Dollar Schadenersatz. Damit endete eine Serie von neun aufeinanderfolgenden Siegen von Bayer in ähnlichen Verfahren.

Die Strafschadensersatzsummen werden in den von Bayer eingeleiteten Berufungsverfahren wahrscheinlich deutlich niedriger ausfallen, aber das wird wohl die Probleme nicht lösen. Denn es sind noch Zehntausende weiterer Fälle anhängig, während Bayer im Jahr 2020 bereits 10,9 Mrd. USD gezahlt hat, um 80 % der zu diesem Zeitpunkt laufenden Fälle beizulegen.


Unterstützung für Valérie Murat – französisches Pestizidopfer

Dank Ihrer Hilfe konnten wir einen Beitrag zum Fall von Valérie Murat in Frankreich leisten. Valérie Murat und ihre Organisation „Alerte aux Toxiques“ wurden zu einer Geldstrafe von 125.000 € verurteilt weil sie es gewagt hatten, zu zeigen, dass Rückstände gefährlicher Pestizide in Bordeaux-Wein mit dem HVE-Siegel (hoher ökologischer Wert) enthalten sind. Gegen diese absurde Entscheidung konnten sie vor der Zahlung der Geldstrafe keinen Einspruch einlegen. Dank einer Crowdfunding-Aktion und der Hilfe mehrerer Organisationen ist es ihnen nun gelungen, in Berufung zu gehen, damit der Gerechtigkeit Genüge getan und die Einschüchterung durch die Wien-Industrie gestoppt werden kann. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten


Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit weiterhin!

Ihre Spenden helfen uns, die Menschen zu informieren und die Arbeit des Monsanto Tribunals sichtbar zu machen. Wir arbeiten ehrenamtlich. Falls wir mehr Spendengelder bekommen, als wir benötigen, um unsere Kosten abzudecken, übergeben wir die Spendengelder an die Stop Glyphosat-Kampagne. Wir danken Ihnen!

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