Am 18. April werden die Richter des Monsanto Tribunals öffentlich die Schlussfolgerungen und juristischen Empfehlungen ihrer Arbeit als zivilgesellschaftliches Tribunal präsentieren. Wir werden die Veranstaltung auf Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch live übertragen. Es wird nachmittags stattfinden (nach Mitteleuropäischer Zeit).
Am 15. und 16.Oktober 2016 versammelten sich über 30 Zeugen und Experten aus aller Welt beim Monsanto Tribunal in Den Haag. Sie präsentierten ihre Zeugenaussagen und Analysen der Effekte von Monsanto´s Geschäftspraktiken vor einem 5-köpfigen Richterteam aus verschiedenen Ländern.
Das gesammelte Material der Zeugen und Experten zu dem Schaden, verursacht durch Monsanto, war so umfangreich, dass die Richter sich diesem die letzten 18 Wochen, die vergangen sind, gewidmet haben, um sorgfältig zu überlegen und alles zu bewerten. Am 18. April werden die Richter des Monsanto Tribunals öffentlich die Schlussfolgerungen und juristischen Empfehlungen ihrer Arbeit als zivilgesellschaftliches Tribunal präsentieren.
Wir werden die Veranstaltung auf Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch live übertragen. Es wird nachmittags stattfinden (nach Mitteleuropäischer Zeit), in Amerika wird es also am Morgen sein, in Asien am Abend (nachts in Australien, Entschuldigung dafür).
Wir freuen uns auf ein sehr interessantes Rechtsgutachten. Erinnern wir uns an die Schlussworte von Richterin Tulkens, ehemalige Vize-Präsidentin des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und Vorstand des Monsanto Tribunals im Oktober: "Es [das Rechtsgutachten] wird sich an Monsanto und an die Vereinten Nationen richten. Von diesem Rechtsgutachten ausgehend können andere Rechtsprechungen einbezogen werden und weitere Richter werden sich einschalten. Wir, wie die Richter [am Monsanto Tribunal] gesehen haben, haben gehört, zur Kenntnis genommen und uns beraten. Es gibt die Chance, dass das internationale Recht neue Bereiche wie diejenigen, die zu Ökozid gehören, berücksichtigen wird."
Sicher stellen, dass Bayer die volle Verantwortung im Falle der Monsanto-Verschmelzung trägt – Brief an das EU-Kartellamt
Wie Sie sicher wissen, planen Bayer und Monsanto die Verschmelzung zu einem noch größeren agrarchemischen Saatgut-Giganten. In der ganzen Welt gibt es Proteste gegen diese Machtkonzentration, von Bauernverbänden, NGO´s und beunruhigter Menschen. Um grünes Licht für den Zusammenschluss zu bekommen, müssen die Kartellämter in ungefähr 30 Ländern zustimmen. Es wird erwartet, dass Bayer diese Anfrage an die EU im Laufe dieses Monats stellt.
Der Brief der Organisatoren des Monsanto Tribunals fordert das Kartellamt dazu auf, die Ergebnisse dieses internationalen Richterrates in ihren Entscheidungsprozess miteinzubeziehen.
“Das Rechtsgutachten der Richter könnte nach sich ziehen, dass neue Haftungsfälle gegen Monsanto bei regulären Gerichten eingereicht werden. Jedoch, in der Vergangenheit haben wir gesehen, dass Konzerne Fusionen nutzen, um ihre rechtlichen Verantwortungen zu umgehen. Der Bhopal-Fall in Indien steht als besonders beunruhigendes Beispiel hervor. Bis heute übernimmt Dow Chemical keine volle Verantwortung für die Katastrophe, die 1984 geschah, obwohl er 2001 mit Union Carbide Corporation verschmolz, der für das tödliche Gasleck in Bhopal verantwortlich war. Wir fordern Sie auf, sicher zu stellen, dass im Falle einer möglichen Fusion Bayer die volle Verantwortung für alle Handlungen und Konsequenzen von Produkten, Produktionsmethoden und Verschmutzung übernimmt, die von Monsanto und seinen Produkten auf Gesundheit und Umwelt verursacht wurden, in bestehenden und kommenden Haftungsfällen.“
Anfeindungen gegen Zeuge des Tribunals nach Protesten beendet
Einer der Zeugen am Monsanto Tribunal – der argentinische Forscher Dr. Damian Verzeñassi wurde vom Dekan der Universität von Rosario schikaniert, direkt nach den Anhörungen des Tribunals. Sein Büro wurde mit Ketten verschlossen und zwei Mitglieder seines Teams wurden gefeuert. Die Angelegenheit erregte eine Menge Aufsehen sowohl in Argentinien, als auch international. Schließlich wurden die Anfeindungen gestoppt und das Büro wieder geöffnet. Der Doktor und sein Team arbeiten an sehr wichtigen Forschungen zu den Auswirkungen von Pestiziden auf die Gesundheit. Sie können seine Aussage am Tribunal hier finden. Seine Reaktion nach den Vorfällen: “Vielen Dank für die Unterstützung. Die Solidarität, die wir erhielten, war sehr wichtig für uns.“
GVOs sind im Wesentlichen nicht gleichwertig: neue Forschung
Im Januar dieses Jahres wurden zwei bahnbrechende Studien zu den Risiken von GVOs und Glyphosat veröffentlicht. Die erste fand heraus, dass genetisch veränderter Mais, NK 603 im Wesentlichen nicht gleichwertig zum nicht genveränderten Gegenstück ist, was gegen die Ansprüche von GVO-Verfechtern geht. Das ist sehr wichtig, weil die Annahme, dass es keinen bedeutenden Unterschied zwischen GVOs und anderen Pflanzen gäbe, die Basis der (fehlenden) GVO-Verordnung ist.
Die zweite Studie ergab, dass Glyphosat, der Hauptinhaltsstoff in Monsanto´s Unkrautvernichtungsmittel Roundup, ernsthaftes Leberversagen verursachen kann – und zwar bei bereits tausendfach niedrigeren Dosen als das Gesetz erlaubt. Dr. Michael Antoniou, Leiter der Genexpressions- und Therapie-Gruppe am King´s College London in England, leitete die bahnbrechende Studie. Er ist außerdem Co-Autor von GVO Mythen und Wahrheiten, einer auf Beweise gestützten Untersuchung der Ansprüche, die für die Sicherheit von genetisch verändertem Pflanzgut gemacht wurden. Diese kann auf der Website von GMWatch gefunden werden oder auch als sehr interessantes Buch.
Bitte um Spenden
Vielen Dank für die Unterstützung, Sie haben geholfen, die nötigen Mittel zu sammeln, um das Monsanto Tribunal zu organisieren. Jetzt brauchen wir Ihre Hilfe, um die Ergebnisse so weit wie möglich zu verbreiten und den Opfern von Monsanto bei ihren Fällen zu helfen. Jede Spende, klein oder groß, ist willkommen.